MITO-bezogenes CSR-Präqualifikations-Vorgehensmodell
Immer mehr große – häufig weltweit agierende – Unternehmen verlangen zunehmend von ihren Zulieferern, dass diese nachhaltig im Sinne der DIN EN ISO 26000 agieren und dies durch eine Präqualifikation auch nachweisen. Dieser Nachweis der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung bzw. in englisch Corporate Social Responsibility (CSR) auf sozialen, ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Feldern wird durch eine Präqualifikation geführt.
Diese Präqualifikation ist die Voraussetzung, dass der Zulieferer überhaupt Angebote an das Unternehmen abgeben darf. Die Präqualifikation selber wird aber nicht von dem Unternehmen, des diese Nachweise fordert vorgenommen, sondern er beauftragt geeignete Zertifizierungs- oder Prüfinstitute, die diese Präqualifikation für sie durchführen. Hierunter befindet sich auch die Prof. Binner Akademie GmbH (PBAKA) und die Zertifizierungsgesellschaft Gütezert in Wiesbaden, die mit dem von der PBAKA entwickelten MITO-bezogenen CSR- Präqualifikations-Vorgehensmodell diese Präqualifikation bei den Zulieferern durchführt und das Ergebnis dann dem Auftraggeber mitteilt. Bei einer erfolgreichen Präqualifikation werden dann diese Unternehmen in die Zuliefererliste des Auftraggebers mit aufgenommen. In Abbildung 1 ist der Ablauf dieses Präqualifikations-Vorgehensmodells gezeigt.
Die PBAKA hat eine MITO-bezogene Stakeholderspezifische-CSR-Checkliste in Anlehnung an die Bezugsnorm DIN EN ISO 26000 entwickelt, die der Zulieferer bei der Präqualifizierung durch die akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft Gütezert qualifiziert beantworten und auch zu den einzelnen Fragestellungen die entsprechenden geforderten Nachweise vorweisen muss. Hierfür bietet die PBAKA ein- und mehrtägige Online- und Präsenzvorbereitungskurse an. Bei dieser Nachweisführung wird häufig auch auf den Zulieferer-Nachhaltigkeitsbericht hingewiesen, der sehr viele Aussagen zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten des Zulieferers auf den einleitend genannten CSR-Themenfeldern liefert. Für die Nachhaltigkeitsberichterstellung haben wir ein eigenes Vorgehensmodell entwickelt, in dem die Ergebnisse der Präqualifikation integriert sind.
Die MITO-CSR-Checklisten können den CSR-Beauftragten bei den Zulieferern auch online zur Verfügung gestellt werden. Für die Online-Checklisten-Bewertung durch die CSR-Beauftragten und Online-CSR-Checklisten-Auswertung durch das Prüfinstitut hat die PBAKA zwei Lösungsvarianten entwickelt. Einmal mit der direkten Rücksendung durch die Checklisten-Bearbeiter an die beauftragte Prüfstelle, zum zweiten durch eine zusätzliche Freigabe der CSR-Beauftragtenbewertungen durch den Vorgesetzten mit anschließender Rücksendung an die PBAKA. Über eine Bewertung mit der Skala von 1-6 wird nach Rückgabe der MITO-CSR-Checkliste an die PBAKA dort die Präqualifikationsprüfung durchgeführt. Wird hierbei ein Prozentanteil von 45% der in der Checkliste enthaltenen Fragen bzw. Anforderungen erfolgreich beantwortet, ist der Zulieferer präqualifiziert.
Ein wesentlicher Vorteil der MITO-bezogenen CSR-Präqualifikation bei Gütezert ist, dass jede einzelne Nachhaltigkeitsfrage über das MITO-Methoden-Tool ausgewertet wird und die Ergebnisse in einem Diagramm pro Frage grafisch abgebildet werden. Auf diese Weise kann dem Zulieferer ganz exakt den noch erforderlichen Handlungsbedarf pro Fragestellung zum Erreichen der CSR-Präqualifikation genannt werden. Der Zulieferer ist dann in der Lage, über geeignete Ziele/Maßnahmen-Kaskaden und To-Do-Listen die festgestellten Defizite zu beseitigen. Hierbei unterstützt ihn bei Bedarf auch das von der PBAKA bereitgestellte MITO-Methoden-Tool und die MITO-Experten.